Theater
Uraufführung
SELFIE & ICH
Psychische Erkrankungen, Leistungsgesellschaft
und Glücksterror
von
Christiane Mudra
Psychische Erkrankungen, Leistungsgesellschaft und Glücksterror
von Christiane Mudra
Uraufführung am Donnerstag, 24. November 2022 um 18.00 Uhr und 19:00 Uhr
Ort: »SELFIE & ICH« wird in vier verschiedenen Privatwohnungen gespielt. Der genaue Treffpunkt in München-Haidhausen wird mit dem Ticketkauf übermittelt.
Weitere Vorstellungen
von Fr, 25. bis So, 27. November sowie von Di, 29. November bis So, 4. Dezember jeweils um 18:00 Uhr und 19:00 Uhr
Bitte achte auf wetterfeste Kleidung für die Fußwege zwischen den vier Wohnungen, die je 5-10 Minuten dauern werden.
Tickets: nur online unter selfieundich.eventbrite.de
Preise: 25€ / erm. 10€ zzgl. Vorverkaufsgebühr
Konzept, Recherche, Text und Regie: Christiane Mudra
Mit: Sebastian Gerasch, Gabriele Graf, Melda Hazirci und Murali Perumal
3D Sound Design: Martin Rieger/ VRtonung
Fachberatung und Mitarbeit Recherche: Tina Hofmann
Ausstattung: Sarah Silbermann
CGI/VFX: Yavuz Narin
Lichtdesign und Technische Leitung: Peer Quednau
Regieassistenz: Daniela Gancheva
Produktion: ehrliche arbeit - freies Kulturbüro
PR: Kathrin Schäfer
Gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München im Rahmen der Optionsförderung.
Christiane Mudra (München / Berlin)
Autorin und Regisseurin Journalistin, Performerin und Gründerin von investigative theater.
Unter dem Label investigative theater arbeitet sie seit 2013 mit freien Künstler*innen in unterschiedlichen Konstellationen zusammen. Investigative theater behandelt aktuelle politische Themen und zeichnet sich durch eine mindestens einja¨hrige journalistische Recherche aus.
Zuletzt waren in München zu sehen:
»Der Schlüssel«
Zufall? Verschwörung? Mashup?
Uraufführung am 6. November 2021
Wiederaufnahme 12.-15. September 2022
»The Holy Bitch Project«
Häusliche,sexualisierte und digitale Gewalt gegen Frauen.
Uraufführung Juni 2021.
»Kein Kläger«
NS-Juristen und ihre Nachkriegskarrieren
Ein interaktives Stadtraum-Game mit Zeitzeug*innen und Performer*innen beim RODEO Festival 2020.
»Wir waren nie weg. Die Blaupause«
Oktoberfestattentat, NSU und die Exekutive. Ein Western zu rechtsterroristischen Kontinuitäten.
Aktualisierte Wiederaufnahme im Rahmenprogramm zum 40. Jahrestag des Oktoberfestattentats von 1980.
investigative
steht für journalistische Langzeitrecherche, die sich im Unterschied zum dokumentarischen Theater vor allem auf Originalquellen stützt und auch unbekannte Fakten aufdeckt.
theater
spielt die Recherchen gezielt in unterschiedlichen Formaten wie Performance im Stadtraum, Hörspiel, Podcast, Film, 360°-Live-Video, Installation, Vortrag und Publikation aus.
investigative theater experimentiert mit digitalen Tools wie (Web-)Apps, XR, AI, 3D Sound u.a. und sucht die Interaktion mit dem Publikum.
Mehr Infos hier: https://investigativetheater.com
»SELFIE & ICH« basiert auf investigativer Recherche sowie auf Gesprächen mit Menschen, die mit einer psychischen Erkrankung leben und gewährt Einblick in ihre Erfahrungen, Gefühle und Wünsche.
Eine Patientenakte aus den Nachkriegsjahrzehnten veranschaulicht die umkämpften Reformbestrebungen in Deutschlands Psychiatrien sowie Stigmatisierung und Scham im direkten Umfeld der Betroffenen.
Der Abend klärt über psychische Belastungen auf, untersucht Vorurteile wie Berührungsängste und hinterfragt die omnipräsente Bewertung von Individuen anhand ihrer privaten und beruflichen „Performance“.
»SELFIE & ICH« seziert das Spannungsfeld zwischen Schein und Sein und beleuchtet nicht zuletzt die systemische Deformation unserer leistungsorientierten Gesellschaft.
Über »SELFIE & ICH«
Das Publikum bewegt sich in Kleingruppen durch mehrere Wohnungen in Haidhausen, in denen Performer*innen Angststörungen, Burnout, Depression, Magersucht, Schizophrenie und Alkoholabhängigkeit erlebbar machen.
Das intime Setting lässt Vereinsamung und Isolation von Großstadtbewohner*innen hinter den Fassaden der Leistungsgesellschaft erspüren.
Durch Kunstkopf-Aufnahmen, einer wiederentdeckten Hörspieltechnik der 1970er-Jahre, werden interviewbasierte Gedankenströme der Protagonist*innen räumlich in 360° abgebildet: Die Stimmen umkreisen die Zuschauer*innen hautnah und ermöglichen es ihnen, in die Rolle der Ich-Erzähler*innen zu schlüpfen.
Kontrastiert wird dieser Effekt durch O-Töne der Interviewpartner*innen sowie psychoakustische Mittel. Über Sitzflächen oder Gegenstände wird Schall punktuell
auch körperlich übertragen und triggert unwillkürlich eine physische Reaktion der Teilnehmer*innen.