Theater
19. September bis 22. November 2020
Requiem für Verschwundene
Eine Hörinstallation für einsam und unbemerkt Verstorbene
und für diejenigen, die zukünftig einsam und unbemerkt sterben werden
von Gesche Piening
19. September 2020 bis 22. November 2020
Die Installation ist einzeln besuchbar und findet ganztags unter freiem Himmel neben der St. Lukaskirche (Mariannenplatz, 80538 München) statt.
Eintritt frei.
- sechs Hörstationen unter freiem Himmel neben der St. Lukaskirche in München
- sechs Biographien von einsam und unbemerkt verstorbenen Münchner*innen
- sechs Requien für einsam und unbemerkt Verstorbene
- sechs Abschiede von Unbekannten
- nur 1 Besucher*in pro Hörstation
- täglich ganztags geöffnet
- Dauer ca. 70 Min.
Weitere Informationen:
www.geschepiening.de /
www.sanktlukas.de
Hier gibt es einen schönen Beitrag auf
Youtube.
Jährlich werden in München über 600 Menschen von Amts wegen bestattet. Tendenz kontinuierlich leicht steigend. »Von Amts wegen« wird eine Bestattung dann durchgeführt, wenn keiner der bestattungspflichtigen Angehörigen bereit ist, die Totenfürsorge zu übernehmen. Oder es keine bestattungspflichtigen Angehörigen mehr gibt. Oder diese nicht ausfindig gemacht werden können. Die Hörinstallation »Requiem für Verschwundene« möchte diesen einsam und unbemerkt verstorbenen Münchnerinnen und Münchnern gedenken. Dafür wurden stellvertretend für alle von Amts wegen Bestatteten sechs Biographien ausgewählt, für die Totenrequien komponiert wurden. Diese Totenrequien stehen im Mittelpunkt der Hörinstallation »Requiem für Verschwundene«, die ursprünglich als Theaterpremiere im HochX geplant war. Aufgrund der aktuellen Corona-Krise wurde das Theaterprojekt ineine Hörinstallation unter freiem Himmel umgewandelt wurde. Diese ist vom September 2020 bis zum 01. November 2020 ganztägig einzeln besuchbar ist. Das »Requiem für Verschwundene« ist Teil eines insgesamt dreiteiligen Großprojektes von Gesche Piening zum Thema Bestattungen von Amtswegen in München.
Bereits im November 2019 ist das Radiofeature »Der Tod unterscheidet nicht. Wir schon – Bestattungen von Amts wegen in der Großstadt« für den Bayerischen Rundfunk entstanden. Im Juni 2020 wurde der zweite Teil, das Hörspiel »Einsam stirbt öfter – Ein Requiem« ebenfalls im Bayerischen Rundfunk urgesendet.
Der dritte und letzte Teil »Requiem für Verschwundene» ist ab dem September bis zum 01. November 2020 unter freiem Himmel neben der St.Lukaskirche ganztags einzeln besuchbar.
Künstlerische Gesamtleitung und Text: Gesche Piening
Konzeptionelle Mitarbeit und Dramaturgie: Katja Huber
Komposition: Moritz Eggert, Maria Hafner, Mathis Nitschke,Wolfgang Petters, Manuela Rzytki, Asmir Šabić
Musiker*innen: Zoro Babel, Mathias Götz, Maria Hafner, Claudia Kaiser, Martin Lickleder, Alejandro Nieto, Mathis Nitschke, Wolfgang Petters, Peter Pichler, Manuela Rzytki, Asmir Šabić
Sprecher*innen: Maria Hafner und Andreas Neumann
Installation: Jan Ott
Sprachaufnahmen: Manuela Rzytki
Mastering: Zoro Babel
Graphik und Design: Jeannette Kummer
Produktion: Ulrich Zentner
PR & Öffentlichkeitsarbeit: Kathrin Schäfer KulturPR
Fotos: Jan Ott
Gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
In Zusammenarbeit mit dem Kulturausschuss St. Lukas
Mit freundlicher Unterstützung durch das HochX Theater und Live Art
Pressestimmen
»Bis 22. November können sich Passanten und Besucher nun von dem schmalen gelben Leitstreifen vom Portal der Kirche zum Ort der Ausstellung locken lassen und die "kleinstmögliche Form eines Staatsbegräbnisses" erfahren. Für jede der sechs Biografien haben Musiker ein eigenes Requiem komponiert. Gesche Pienings Ziel ist, die einsam und unbemerkt Gestorbenen und Begrabenen sichtbar zu machen und ihnen Würde zurückzugeben.«
Sonntagsblatt
»Die Geschichten handeln von Einsamkeit, Alkoholismus, psychischem Verfall. Die Musik atmet diese Trauer. Die Werke etwas von Maria Hafner, Manuele Rzytki und Moritz Eggert reichen von Avantgarde über Neofolk bis hin zu klassischer Singer-Songwriter-Duktus. Doch eint sie Verzweiflung und Klage. Der Besucher braucht Mut, sich ihnen zu stellen. Und wird danach als ein anderer in die Gesellschaft zurückkehren. Hoffentlich.«
Münchner Merkur
»Das »Requiem für Verschwundene« stellt Verbindungen her zu Menschen, die man nie gekannt und nie vermisst hat. Der Hörgang, den man noch besser versteht, wann man sich auch die Hörspiele vorher anhört, schenkt den einsam Verstorbenen tatsächlich etwas Würde und erinnert, ohne moralisch zu werden, daran, dass man sich am Ende doch nur zu Lebzeiten umeinander kümmern kann.«
Süddeutsche Zeitung
»Ich bin berührt. Es ist eine absolut gelungene Hörinstallation. Eindringlich, aber nicht moralisierend.«
Radio Lora
Gesche Piening arbeitet seit ihrem Abschluss an der Otto Falckenberg Schule freischaffend als Schauspielerin, Regisseurin und Autorin.
2012 erregte sie mit der Ausstellung »brenne und sei dankbar« der Künstlergruppe TESTSET bundesweit große mediale Aufmerksamkeit. Im Dezember 2013 wurde ihr Stück »Vom Zauber der Nachfrage« im i-camp uraufgeführt, das zur Eröffnung des RODEO-Festivals 2014 im Marstall des Residenztheater zu sehen war. Im Juni 2015 fand die Nischenretrospektive »Künftig ohne Quadratmeter!« statt. Der professionelle Opitmierungsguide »Wer wollt ihr werden?« von Gesche Piening und den Stadtpropheten wurde im November 2015 im Museum Villa Stuck als Hörparcours, Ausstellung und Konzert gezeigt.
Am Staatstheater Darmstadt brachte sie 2017 ihr Projekt »Wer wollen wir gewesen sein?« zur Uraufführung.
2016 wurde Gesche Piening für ihre künstlerischen Arbeiten mit dem Ödön-von-Horváth-Preis (Förderpreis) ausgezeichnet.
Für das Projekt »Requiem für Verschwundene – Ein künstlerischer Trauerakt« erhielt sie 2018 ein Arbeits- und Forschungsstipendium und 2019 eine Theaterförderung der Landeshauptstadt München.
Neben ihrer Theaterarbeit entstanden für den Bayerischen Rundfunk seit 2013 sechs langformatige Radioarbeiten. Für ihr Radiofeature »Heute mit beschränkter Haftung? Keine Gesellschaft ohne Zukunft« erhielt sie sowohl den Medienpreis der Kindernothilfe, der im Schloß Bellevue durch den Bundespräsidenten verliehen wurde, als auch den Medienpreis der Kinder- und Jugendärzte.
Weitere Informationen und eine ausführliche Künstlervita unter: www.geschepiening.de
Am 12. Juni 2020 wurde das Hörspiel »Einsam stirbt öfter – ein Requiem« in der Reihe hör!spiel!art.mix auf Bayern 2 urgesendet, das für ein Jahr im podcast-Bereich von Bayern 2 abrufbar ist:
https://www.br.de/radio/bayern2/programmkalender/sendung-2731346.html
Im Anschluss an die Sendung gab es zudem noch ein Interview mit Gesche Piening.
https://www.br.de/mediathek/podcast/artmix-galerie/575
Eine Woche später, am 19. Juni 2020, sollte eigentlich die theatrale Uraufführung des »Requiem für Verschwundene« im HochX Theater und Live Art stattfinden. Aus den bekannten Gründen war das leider nicht möglich.
Bereits im November 2019 wurde Gesches Feature »Der Tod unterscheidet nicht. Wir schon – Bestattungen von Amts wegen in der Großstadt« auf Bayern 2 gesendet. Wer es noch nicht gehört hat und dies noch nachholen möchte, kann das hier tun:
https://www.br.de/mediathek/podcast/radiofeature/der-tod-unterscheidet-nicht-wir-schon-bestattungen-von-amts-wegen-in-der-grossstadt/1768675?fbclid=IwAR3oIQiUGN-m9t0NpT411LIiU1o1V2N2Gb80EQvNFIPVG02gUCB6zMVMykU