Kultur
7. – 23. Juli 2017
UTOPIA TOOLBOX Container
Ein temporäres ’Ministerium’ für Zukunftsträume und Utopien
07.–14. Juli: Ludwig-Maximilian-Universität, Geschwister Scholl Platz
14.–23. Juli: St. Markus, Gabelsbergerstr. 6
Ein Projekt von UTOPIA TOOLBOX (initiiert von Juliane Stiegele) in Zusammenarbeit mit St. Markus, München, der Evangelischen Stadtakademie München und der Kunstpastoral der Erzdiözese München|Freising in St. Paul.
Zum detaillierten Programm
Alle Infos auch auf www.utopiatoolbox-muenchen.de
Bereits seit längerer Zeit arbeiten katholische und evangelische Vertreter in München im ‚Arbeitskreis Kulturkirchen‘ in enger und selbstverständlicher ökumenischer Verbundenheit zusammen. Beim UTOPIA TOOLBOX Projekt wollen im Jahr des Reformationsjubiläums die evangelische St. Markus Kirche, die evangelische Stadtakademie und der (katholische) Fachbereich Kunstpastoral der Erzdiözese München und Freising gemeinsam hinhören und sich inspirieren lassen von der Reflexions-, Transformations- und Visionskraft der Kunst.
Was hat ein Container mit dem Reformationsjubiläum zu tun? Und wie passt die Frage „Was willst du wirklich“ mit der Frage Martin Luthers nach dem gnädigen Gott zusammen?
In der Vorbereitung auf das große Lutherjubiläum suchte Olaf Stegmann, Pfarrer von St. Markus in der Gemeinde nach einem Weg, die reformatorische Dynamik vor 500 Jahren in unsere Zeit zu „transformieren“. Eine Rückbesinnung auf die Kraft der Reformation abseits von Lutherkeksen und Luther-Playmobilfiguren, historischen Luther-Vorträgen und historisierenden Luther-Events.
Denn die Fragen nach dem Menschen und der Religion im Übergang zur Neuzeit vor 500 Jahren mit seinen großen medialen und globalen Grenzverschiebungen, seinen Erschütterungen von Weltbildern, Werten und Traditionen, der Öffnung neuer Sichtweisen und eines veränderten menschlichen Selbstverständnisses stehen unseren Fragen heute sehr nahe.
Was willst Du wirklich?
Der Container des Künstlerkollektivs um die Augsburgerin Juliane Stiegele transportiert diese Frage unter die Menschen, schaut - um es mit Luther zu sagen - dem Volk „aufs Maul“.
Was willst Du wirklich?
Diese Frage unterstellt eine existentiell grundlegende Wirklichkeit, die uns zugänglich ist, die wir aber immer wieder aus den Augen verlieren und mit anderen „Wirklichkeiten" vertauschen. Wirklichkeiten, die uns oft „gnadenlos“ erscheinen.
Die Reformation war eine Bewegung und Gestaltung zurück: Zum Wesentlichen, Eigentlichen, zu den Quellen unseres Seins und der Kraft, die uns trägt. Sind es heute noch dieselben Quellen und Kräfte? Was gilt für uns heute „allein“ als wesentlich und wirklich? Die Frage danach impliziert auch, dass wir sehr wohl ein Gespür dafür haben, wenn wir uns der Frage stellen, sie uns stellen lassen.
Was willst Du wirklich?
Im Container wird vom 7. bis 23. Juli für zwei Wochen den Menschen auf dem Geschwister-Scholl-Platz und danach vor der Markuskirche nur diese eine Frage gestellt:
„Was willst Du wirklich? – individuell, gesellschaftlich, global“.
Es gibt für alle Belange des täglichen Lebens ein Amt, eine Behörde, eine Institution, aber keinen Ort, wohin man sich mit seinen Visionen und Ideen für die Zukunft wenden könnte.
Wir richten deshalb für zwei Wochen ein ‘Ministerium für Zukunftsträume und Utopien’ ein. An zwei Standorten fragen wir jeweils eine Woche lang zufällig vorbeikommende Passanten und Besucher:
Was willst du wirklich?
Wie wollen wir eigentlich in Zukunft leben – individuell, gesellschaftlich, global?
Und: Was kannst du am heutigen Tag noch tun, um deiner Idee den ersten Schritt näher zu kommen?
Wir sammeln alle Zukunftsträume, ob klein oder ganz groß, und dokumentieren sie zur Veröffentlichung.
Darüber hinaus werden täglich um den Container herum zukunftsrelevante Themen behandelt. In Aktionen, Vorträgen und Werkstattgesprächen tragen Spezialisten wie auch Experten des Alltags ihre Erfahrungen bei. Passanten sind zur spontanen Beteiligung eingeladen. Wir erarbeiten Werkzeuge für die Gestaltung der Zukunft, die jeder Besucher als Ermutigung in sein eigenes Leben mitnehmen kann.
Weitere spontane Kunstaktionen finden an verschiedenen Orten des Stadtgebietes statt.
In unregelmäßigen Abständen werden gute Ideen für die Gestaltung der Zukunft vom Container aus mit dem Megaphon direkt an die Stadtgesellschaft weiter gegeben.
Das Kirchenschiff von St. Markus verwandelt sich eine Woche lang zum gesellschaftlichen Forschungsraum. Die im Container aufkeimenden Ideen können hier ganz direkt weiterentwickelt werden. Es finden
‚Werkzeugtage’ zu gesellschaftlich brisanten Themen wie ‚Arbeit’ oder ‚Mut’ statt, besondere Predigten mit utopischem Potential, zukunftsrelevante Filme werden gezeigt und diskutiert u.a.m.
Die Ergebnisse des Projektes werden in einer DVD zusammengefasst. Sie stehen allen Teilnehmern und der Öffentlichkeit zur Verfügung und werden gezielt Verantwortungsträgern verschiedener gesellschaftlicher Bereiche nahegelegt.
Im Anschluss an das Projekt verwirklichen wir im Verlauf eines Jahres ein ausgewähltes Vorhaben, das ein Besucher während der Interviews im Container vorgeschlagen hat, in Zusammenarbeit aller Kooperationspartner.
UTOPIA TOOLBOX – Werkzeuge für die Arbeit an der Zukunft Eine Anstiftung zur radikalen Kreativität.
UTOPIA TOOLBOX
www.utopiatoolbox-muenchen.de
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