Theater
Premiere am 22. März 2024 im schwere reiter
WINNIE SUCHT DAS GLÜCK (und eine bezahlbare Wohnung in München)
Theaterperformance von und mit Katja Brenner
Premiere am Freitag, 22. März 2024 um 20:00 Uhr im schwere reiter
Weitere Vorstellungen am Sa, 23. März um 20:00 Uhr und So, 24. März um 18:00 Uhr im schwere reiter
Dauer: ca. 60 Minuten
Tickets:
Normalpreis: 18,00 €
Support-Ticket: 30,00 €
Ermäßigt: 12,00 €
Mindestpreis: 5,00 €
Tickets über:
https://www.pathos.theater/veranstaltungen/2024_03-04/03_22_winnie_sucht_das_glueck.php
Konzept: Katja Brenner / Susanne Reifenrath
Performance: Katja Brenner
Regie: Susanne Reifenrath
Kostüm: Béla Juttner
Video / Licht: Cendra Polsner
PR: Kathrin Schäfer Kultur PR
Foto: Béla Juttner nach einer Idee von Cendra Polsner
Katja Brenner
Konzept & Performance
spielt seit ihrer Schauspielausbildung an Theatern u.a. in Berlin, München, Hamburg und in Österreich.
In der Uraufführung von Einar Schleefs »Totentrompeten 4 - Gute Reise auf Wiedersehen« auf den Ruhrfestspielen in Recklinghausen spielte sie die zentrale Figur der Trude.
In München arbeitete sie am Metropoltheater und wiederholt mit Stefan Kastner, zuletzt in »Die Rückkehr der Delphine« am Deutschen Theater.
Seit ihrem TV-Debüt 2000 wird Katja Brenner regelmäßig in Kinofilmen und TV-Produktionen besetzt. Auch für internationale Filmproduktionen wird sie als Schauspielerin gebucht, wie etwa 2016 für den Arthaus Kinofilm »Euphoria« mit Charlotte Rampling, Alicia Vikander und Eva Green. Seit 2005 realisiert Brenner in Zusammenarbeit mit verschiedenen Theater- und Kunstkollektiven interdisziplinäre Theaterproduktionen und Performances im In- und Ausland. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist oft die Suche nach Schnittstellen zur eigenen Biographie, ein radikal subjektiver Zugriff auf die jeweiligen Themen sowie ein sehr direkter Umgang mit dem Publikum.
Spartenübergreifend zu arbeiten ist für Katja Brenner künstlerisch wichtig und inspirierend.
So gründete sie 2018 mit vier weiteren Künstlerinnen das Kollektiv »DIE VILLA« (http://www.dievilla.art). Im Jahr 2021 entwickelte sie mit dem Kollektiv eine Performance für die Ausstellung »Feminin - Die Macht der Frau in Kunst und Gesellschaft« in der Münchner Pinakothek der Moderne. Katja Brenner setzt sich seit langem intensiv mit der Frage auseinander: Wem gehört der öffentliche Raum in der Stadt? Durch ihre ehrenamtliche Arbeit im Frauenobdach hat sie mittlerweile eine neue Perspektive kennengelernt und dabei den Focus auf Altersarmut und Obdachlosigkeit bei Frauen gelegt. Aus dieser Recherche ist das neue Stück in Zusammenarbeit mit Susanne Reifenrath entstanden.
Mehr Infos: http://www.katjabrenner.com/
Susanne Reifenrath
Konzept & Regie
studierte zunächst Schauspiel und arbeitete u.a. an Theatern in Münster, Stuttgart, Heilbronn und Essen bevor sie 1999 in Hamburg ein Studium der Theaterregie aufnahm.
Seit 2003 arbeitet sie als freie Regisseurin und Dramaturgin unter anderem in Zürich, Berlin und Hamburg und gründete 2008 gemeinsam mit Marc von Henning das Label Meyer&Kowski, das von 2016 bis 2019 eine Konzeptionsförderung der Behörde für Kultur und Medien erhält und inzwischen über 20 Projekte realisierte, zuletzt »Karambolage« im März 2023. Sie arbeitete außerdem als Mentorin beim Flausen/joung artists in Residenz-Programm und war bis Ende 2017 erste Vorsitzende des Dachverbands freier darstellender Künste Hamburg, Mitglied des Vorstands des BFDK und des Theaterbeirats für Projektförderung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und erhielt Lehraufträge an der HfMT und an der HCU in Hamburg. Seit 2020 entwickelt sie unter dem Label NOW! PRODUKTIONS eigene Arbeiten zuletzt 2022 das Solo »DER MANIPULIERTE SEX«, mit dem sie beim Festival Hauptsache Frei und am Pathos Theater München gastierte und als Regisseurin m Juli 2023 das Stück »Auerhaus« nach Bob Berg mit der Abschlussklasse des Schauspielstudios Frese.
Wir befinden uns in der phantastischen Landschaft einer nicht näher bezeichneten Zukunft in München. Einsam streift Winnie auf der Suche nach einem Hoffnungsschimmer und einer Wohnung durch die Trümmerlandschaft ihres Lebens. Die vertraute Ordnung ist zerfallen, die Suche nach einem sicheren Platz zum Leben ist ein archaischer Überlebenskampf - insbesondere für Frauen.
Wie ihr berühmtes Vorbild aus Samuel Becketts »Glückliche Tage« steckt Winnie in einer Situation, der sie schutzlos ausgeliefert ist. Zuflucht findet sie nur in einem tragikomischen, trotzigen und auch brutalen Zweckoptimismus: Ihr kämpferischer Appell für weibliche Selbstermächtigung und für das gemeinsame Denken von Utopien ist wie die Beschwörung einer längst verlorenen Zeit.
»Und wenn aus irgendeinem dunklen Grund kein Bemühen mehr möglich ist, nun dann ganz einfach die Augen schließen - (schließt Augen) - und darauf warten, daß der Tag kommt - (öffnet Augen) - der glückliche Tag, an dem das Fleisch bei soundsoviel Grad schmilzt und die Nacht des Mondes soundsoviel hundert Stunden dauert. (Pause.) Das eben finde ich so tröstlich, wenn ich mutlos werde und das wilde Tier beneide.«
Winnie in »Glückliche Tage« von S. Beckett
Katja Brenner und ihr Team entwerfen in dieser Arbeit ein groteskes Zukunftsszenario zu Fragen, die uns alle angehen: Reicht die Rente für die Miete? Wer muss später im Auto leben, oder auf der Straße? Lassen wir für Geld alles mit uns machen, oder haben wir tief drinnen doch noch eine Haltung? Ist es schon zu spät, für eine solidarische Stadt zu kämpfen? Oder gibt es mehr Raum für Dinge, aus denen sich kein Kapital schlagen lässt, als wir denken?
Gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München.