Film
Uraufführung bei den Internationalen Hofer Filmtagen am 28. Oktober 2009
Wabosch Wilma (Wilde Wilma)
Kurzfilm von Katharina Marie Schubert
Kunstsprache mit deutschem Untertitel
Filmpräsentation in den Münchner Kammerspielen am 6. November 2009
Präsentation zur Eröffnung der 58. Münchner Filmwochen am 4. August 2010
Regie & Idee: Katharina Marie Schubert
Mit: Peter Brombacher, Jens Harzer, Walter Hess, Oliver Mallison, Thomas Schmauser und Katharina Marie Schubert
Wabosch Wilma träumt von der Liebe und die soll aussehen wie im Film. Wilma trifft merkwürdige Männer. Sie hat die Wahl zwischen einem Musiker mit komischen Schnauzbart, einem Fotografen mit nassem Mund und einem Mann mit hängenden Schultern, der sich für Seemannsknoten interessiert. Alle drei sind Scheitelprüfer und Krawattenknotenzupfer. Alle drei haben wenig zu bieten, aber mehr als nichts und das ist viel in Zeiten vergeblicher Liebesmühe. Die Dialoge sind kurz, prägnant und zum Lachen, weil sie von der Last der deutschen Sprache befreien, denn gesprochen wird in einer original ausgedachten Sprache mit Untertiteln. Die kurzen Begegnungen von Wabosch Wilma mit den willigen Männern sind Kurzgeschichten, Strophen einer Ballade, mit virtuos zur Schau gestellten Mängel und Unzulänglichkeiten.
Katharina Marie Schubert ging nach ihrer Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und ihrem Debüt im Rahmen der Wiener Festwochen 1999 zu ihrem ersten Engagement ans Burgtheater Wien. Dort spielte sie u.a. in Inszenierungen von Karin Beier, Declan Donellan und Martin Kusej. Von 2001 bis 2008 war sie festes Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele. 2005 erhielt sie den vom Verein zur Förderung der Münchner Kammerspiele verliehenen Förderpreis für junge Darsteller. Seit Dezember 2009 ist sie am Deutschen Theater Berlin in Nicolas Stemanns Inszenierung von Brechts "Heilige Johanna der Schlachthöfe" zu sehen. 2007 wurde sie mit dem Bayerischen Kunstförderpreis für Darstellende Kunst ausgezeichnet. Neben ihrer Bühnentätigkeit war sie in diversen Fernseh- und Filmproduktionen zu sehen. Spätestens seit dem Kinoerfolg »Shoppen« und »Die Buddenbrooks« ist Katharina Marie Schubert dem deutschen Filmpublikum bestens bekannt; Jetzt hat sie ihren ersten Kurzfilm gedreht: In Koproduktion mit der HFF München und den Münchner Kammerspielen entstand »WABOSCH WILMA« (Wilde Wilma), der nach der Uraufführung auf den Internationalen Hofer Filmtagen 2009 seine München-Premiere an den Münchner Kammerspielen feierte.
Pressestimme von der Uraufführung beiden Internationalen Hofer Filmtagen:
"Mehr Pathos wagen! Katharina Marie Schubert hat einen herrlichen Kurzfilm gedreht über eine Frau, die sich wünscht, dass ihr die Liebe passiert wie im Film. Sie findet, es müsste wieder pathetischer zugehen. Die Dialoge wären auf Deutsch allerdings eine Zumutung, sagte Schubert nach der Vorführung, deshalb ließ sie alles in einer Kunstsprache vortragen. „Baiba ne ni porto“ heißt auf Wiedersehen, wenn etwas gut ist, sagt man „bonbon“, und „ausgesprochen entzückend“ heißt „impossibili crema“.
Schuberts Kurzfilm „Wabosh Wilma“ ist eins dieser kleinen Geschenke, auf die man nur bei Festivals stößt, aus purem Zufall. Nun kann nicht jeder junge Filmemacher, der etwas wagen und die Grenzen des deutschen Filmfernsehspielchens sprengen will, eine neue Mundart erfinden. Es geht auch ohne – wie auf den diesjährigen Hofer Filmtagen, dem Herbstgipfeltreffen des deutschen Films, zu besichtigen war. "
Der Tagesspiegel, 3.11.2009