Theater
Uraufführung am 29. Januar 2009 im Metropoltheater
Tage wie Nächte
Ein Theaterstück von Josef Rödl
Wiederaufnahme am 14. November 2017 um 20.00 Uhr im Zentraltheater
(Paul-Heyse-Straße 28, 80336 München)
Weitere Vorstellungstermine am 15., 21. und 22. November 2017.
Wegen der großen Nachfrage Zusatzvorstellung am 3. Dezember 2017
Wiederaufnahme am 9. , 10. und 11. Februar 2012 um 20.00 Uhr im Metropoltheater
Weitere Vorstellungstermine am 18., 19., 21. und 22. Februar 2012
Am Freitag, 24. und Samstag 25. September 2010 im Turmtheater Regensburg
Wiederaufnahme am 5. November 2009 um 20.00 Uhr im Metropoltheater
Weitere Vorstellungen am 6., 7., 11.-13. und am 21. November 2009
Am 2. August 2009 im Rahmen von Kultur in der Hammermühle Beratzhausen zugunsten der Alzheimer Gesellschaft Oberpfalz e.V.
Wiederaufnahme am 2. Juni 2009 um 20.00 Uhr im Metropoltheater
Weitere Vorstellungen am 3., 4. und 5. Juni 2009
Uraufführung am 29. Januar 2009 um 20.00 Uhr im Metropoltheater
Weitere Vorstellungen am 30., 31. Januar und am 03., 07., 08., 10., 11. und 14. Februar 2009
Regie: Josef Rödl
Dramaturgie: Eva Sixt
Bühne: Thomas Flach
Licht: Tobias Zohner
Mit: Thomas Meinhardt
Unsere Welt reicht soweit wie unsere Erinnerungen. In Josef Rödls Stück für einen Schauspieler schlüpft Thomas Meinhardt in verschiedenste Rollen: Eine Frau feiert Geburtstag, ohne zu wissen wie alt sie ist. Ein Sohn stemmt sich gegen das Verschwinden seiner Kindheit. Ein Ehemann schwelgt in Erinnerungen an seine besten Jahre. Ein Vater sieht sich verleugnet und eine Tochter will nur das Beste.
Eine ganz normale Familie also.
Figuren verwandeln sich, Orte verschwinden, Zeiten geraten durcheinander. Wir fallen in eine wild irrationale, doch vollkommen logische Lebensgeschichte, die uns daran erinnert, daß jedes Glück des Vergessens einen schmerzlichen Kern enthält.
Dabei wird von einer alles verändernden und verschlingenden Krankheit erzählt, die Thomas Mann im »Doktor Faustus« so charakterisiert: „Meint doch das Wort ‚Demenz’ ursprünglich nichts anderes, als die Abweichung vom eigenen Ich, die Selbstentfremdung.“ – eine Definition, die sehr viel weitergehende Fragen aufwirft nach der condition humaine: Was ist der Mensch, was macht ihn wiedererkennbar und handlungsfähig? Was sind die Grundvoraussetzungen von Verstehen und Verständigung? Was geschieht, wenn der Horizont einer Person schrumpft, wann ist sie nicht mehr die, die sie immer gewesen ist? Und wer oder was entscheidet über Identitätund Identitätsverlust?
»Tage wie Nächte« ist eine Recherche über die Abgründigkeit und Haltlosigkeit der Existenz, die „normalerweise“ durch Konventionen und Routinen des Redens, sich Verhaltens und Handelns im Leben oder auf dem Theater verdeckt sind.
Eine Produktion des Metropoltheaters mit freundlicher Unterstützung des Freundeskreises Metropoltheater München e.V.
Eingeladen
- zu den 6. Wasserburger Theatertagen 2010
- ins Turmtheater Regensburg (24.+25. September 2010; unterstützt von der Alzheimer Gesellschaft Oberpfalz e. V. und der Stiftung Alzheimer Demenz: Pflege und Forschung)
Biographien:
Josef Rödl (Autor, Regie) arbeitet als Film-, Fernseh- und Theater-Regisseur, schreibt Drehbücher, Musiktheaterlibretti und mit »Tage wie Nächte« sein erstes Theaterstück. Für seine Film- und Kinoarbeit wurde Josef Rödl mit internationalen Preisen ausgezeichnet; so sorgte er bereits mit seinem HFF-Abschlussfilm
»Albert - Warum?« (1978) für Aufsehen. Für diesen Film erhielt er den Deutschen Filmpreis/Regie, den Preis der internationalen Filmkritiker FIPRESCI, den Preis der Deutscher Kritiker und die Golden Plaque of Chicago.
In Cannes zeigte er im Rahmen der Quinzaine des Réalisateurs die Uraufführung von »Grenzenlos« (1983), der auf dem Filmfest von Locarno den „Preis des jungen Kinos“ erhielt.
Für das Fernsehen arbeitet er in allen Genres. Er drehte er diverse Folgen der Krimiserie »Tatort« (Autor, Regisseur) z.B. »Schattenwelt" mit Bruno Ganz. Für »Ein Richter in Angst« aus der Reihe »Anwalt Abel« wurde er für den Deutschen Fernsehpreis nominiert.
Einige seiner Fernsehfilme wurden zu Filmfestivals (München, Hof Görteborg) eingeladen. Josef Rödl wurde außerdem mit dem Filmpreis der Stadt Hof/Hofer Filmtage ausgezeichnet.
Seit 2000 ist er Professor an der Hochschule für Fernsehen und Film München für den Aufbaustudiengang Szenenbild.
Josef Rödl ist zudem auch als Produzent für Film, Fernsehen tätig. Für das Bayerische Fernsehen wird er 2010 eine Dokumentation »Das politische Kabarett« produzieren (auch Buch und Regie).
Für das Theater inszenierte Josef Rödl 1999 die Uraufführung der Kammeroper »Albert - Warum?« von Enjott Schneider nach seinem gleichnamigen Film am Theater Regensburg, sowie 2000 »An der schönen blauen Donau« von Franz Hummel und »Fräulein Julie« von Antonio Bibalo, das zu den Bayerischen Theatertagen eingeladen wurde.
Thomas M. Meinhardt (Schauspieler), absolvierte seine Schauspielausbildung am Bliss-Theaterstudio und bei Suzanne Geyer am Schauspiel München. Seit Anfang der 90er Jahre steht er auf der Bühne, u.a. am
Münchener Prinzregententheater (»Krabat«, »Animalfarm«) und am Cuvillées-Theater (»Don Quichotte«). Nach zahlreichen Arbeiten an freien Bühnen und zwei Gastengagements an den Städtischen Bühnen Regensburg
(u.a. »Albert - warum?« Regie: Josef Rödl), spielt er nun hauptsächlich am renommierten Münchner Metropol-Theater, u.a. in der mehrfach preisgekrönten Produktion »Die drei Leben der Lucie Cabrol« unter der Regie von Intendant Jochen Schölch (Bayerischer Theaterpreis 2002), »Das Ballhaus«, »Lantana«, »Caligula« (Regie: Jochen Schölch).
Im Fernsehen war Thomas M. Meinhardt in diversen »Tatort«-Produktionen (u.a. unter der Regie von Josef Rödl und Thomas Freundner), in Hark Bohms »Vera Brühne« und Heinrich Breloers »Die Manns – ein Jahrhundertroman« zu sehen. In Josef Rödls Kurzfilm »Der falsche Mann« (HFF München) spielte er die Hauptrolle. Zuletzt konnte man ihn in der TV-Produktion »Das Kreuz mit der Schrift« (BR Alpha) sehen.
Als Sprecher ist er in den Bereichen Hörbuch, Hörspiel, Dokumentation und Synchron tätig, so hat er für den Hörverlag u.a. Agatha Christies »Der Tod auf dem Nil« gesprochen, in diversen Hörspielen des Bayerischen Rundfunks mitgewirkt und ist seit vielen Jahren die markante Stimme von »Motorvision«, dem erfolgreichen Automagazin des DSF.
Seit Anfang 2006 lehrt Thomas M. Meinhardt als Gastdozent (Monolog, Szene und Mediensprechen) an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München.
Eva Sixt (Dramaturgie) lebt und arbeitet als Schauspielerin, Sängerin und Dramaturgin in Regensburg. Kooperation mit Josef Rödl u.a. bei seinen Kammeroper-Projekten. Autorin eines Buches über den Theaterenthusiasten Andreas Blank und Mitherausgeberin des Emerenz-Meier-Hörbuchs »out of Heimat«.