Theater
Uraufführung am 23. November 2017 im HochX
MUTTERLAND ...stille
Ein Projekt von Emre Akal
Uraufführung am Donnerstag 23. November 2017 um 20.00 Uhr im Hoch X
Weitere Vorstellungen am 24., 25. und 26. November 2017 um 20.00 Uhr im Hoch X
Konzept, Regie & Inszenierung: Emre Akal
Konzept & Dramaturgie: Rieke Süßkow
Bühne & Kostüme: Aylin Kaip
Live Sound & Musik: Ardhi Engl
Produktionsleitung: Rat&Tat Kulturbuero
Pressearbeit: Kathrin Schäfer KulturPR
Lichtdesign & Technische Leitung: Rainer Ludwig
Stimmverrichterin: Ruth Geiersberger
Regieassistenz: Anna Prucker
Mit: Erkin Akal, Melek Erenay, Katharina Friedl, Caglar Yigitogullari, Julia Carina Wachsmann, Burak Uzuncimen
Eintritt: 18 € / ermäßigt 10 €
Reservierung:
Tel.: 089 / 90 155 102 (Anrufbeantworter)
unter www.muenchenticket.de und www.hochx.de
Gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
Mit freundlicher Unterstützung von Streitfeld Genossenschaftliche Räume für Kunst und Kultur.
Dank an Sema Akal, Elly Schellerer-Ormanlar, Seba Ünal, Timo Nazari-Shafti.
Emre Akal lebt als Autor & Regisseur im Spannungsfeld zwischen München, Berlin und Istanbul. Mit seiner ersten Arbeit „Die Schafspelzratten“ erhielt er 2012 eine Debutförderung der Stadt München. Es folgten drei Stipendien der Stadt München, ein Dramatikerstipendium am DiverCITYLAB in Wien und die Teilnahme am einjährigen Dramenlabor des Westfälischen Landestheaters. Seine Arbeiten waren unter anderem am Theater Rampe in Stuttgart, dem Werk X in Wien, dem Stadttheater Bakýrköy, dem Tatavla Sahnesi in Istanbul, dem Kaltstart Theaterfestival in Hamburg, an den Münchner Kammerspielen und am Maxim Gorki Theater in Berlin zu sehen. Sein Stück „Ostwind“ erhielt 2015 den Theaterpreis der Stadt Stuttgart und des Landes Baden-Württemberg und gastierte 2016 an den Münchner Kammerspielen. 2016 entwickelte er mit Nurkan Erpulat das Stück „Love it or leave it!“ am Maxim Gorki Theater Berlin. Darauffolgend schrieb er das Stück „Homo“ für die Neue Bühne Villach und entwickelte mit Hakan Savas Mican das Stück „Die Eroberung des goldenen Apfels“ am Landestheater Niederösterreich. Im Mai 2017 gewann er zusammen mit Rieke Süßkow für „Oh, wie schön ist Panama“ den mit 5.000 Euro dotiertenJurypreis des Nachwuchswettbewerbs Theater Drachengasse in Wien sowie die Zusage, das Projekt abendfüllend auszuarbeiten und im Frühling 2018 aufzuführen.
In seinem neuen Projekt zeichnet Emre Akal den Prototyp einer türkischen Familie, die keinen Platz mehr hat im rasenden Wandel ihres Landes.
Ermöglicht durch ein Stipendium der Stadt München hat Emre Akal ein Land durchforstet, das immer mehr in Stille versinkt und Gedanken oder Meinungen unaussprechbar werden. Ein Land, das hart ist wie sein konservativer Führer und weich wie die streichelnde Hand einer Mutter, in dem Tod, folgenlose Aggression, Lüge und Misstrauen nicht nur die Straßen der Städte erobern, sondern auch immer tiefer in die Seelen der Menschen und den Mikrokosmos Familie einbrechen und jedes ausgesprochene Wort das Ende bedeuten könnte für das letzte bisschen Glück.
Emre Akal fragt nach den Menschen, die mit dieser schnellen Entwicklung nicht Schritt halten können, die nun krampfhaft versuchen, in Ritualen und Gewohnheiten die letzte noch freie Zone des vermeintlichen Glücks vor dem immer grauer werdenden „Draußen“ zu beschützen: Das „Zuhause“ als einziger Ort des Durchatmens, des Rückzugs und der Selbstbestimmung, in dem man noch die Kontrolle über Harmonie und Zusammenhalt hat. In einem assoziativen Bilderbogen erlebt der Zuschauer eine in einem seltsamen gesellschaftlichen Spalt steckengebliebene Mischung aus Lethargie, Aufbruchsstimmung, Sehnsucht, Ermüdung und Sprachlosigkeit.