Kultur
18.7.2017
Kunst als Form zivilen Widerstandes
Beispiele, Film und Gespräch
Dienstag, 18.7.2017 19 Uhr
St. Markus
In den letzten Jahren entstanden viele neue, unverbrauchte Kunstformen, die dem gesellschaftlichen Wandel zu einem ausgewogeneren globalen Zusammenleben wirksam zuarbeiten, der Idee des bottom-up Wandels als Gegenpol zu den etablierten Systemen der Ordnung. Auf bildhafte Weise machen diese Kunstformen auf Fakten aufmerksam, demaskieren, provozieren, ermutigen, sind auch mal ‚nur’ poetisch. Sie haben den Kunstbereich enorm erweitert, werden von den Kreativen einer Vielzahl von Lebens- und Arbeitsbereichen angewandt und sind inzwischen im Alltag angekommen. Sind wir mutig genug, unseren Traum voneiner besseren Welt aufrecht zu erhalten?
UTOPIA TOOLBOX zeigt dazu konkrete Beispiele aus seiner Arbeit in Deutschland und Taiwan.
Film: "The Yes Men save the world"
Mike Bonnano und Andy Bichlbaum, die YES MEN, sind zwei Kunst-Aktivisten und Kommunikationsguerilleros aus New York. Sie fordern mit ihren ebenso präzise ausgedachten wie humorvollen und politisch völlig unkorrekten Attacken auf die Schwachstellen von Ökonomie und Politik unser Denken und die Wahrnehmung heraus. Mit ihrem Prinzip der ‚Identity Correction’ versuchen die YES MEN, das wahre Gesicht von Institutionen und Großkonzernen öffentlich zu machen. Eine Aktion der letzten Jahre mit weltweiter Wirkung: Kurz nach der Wahl Obamas erschien eine täuschend echt gefälschte Ausgabe der New York Times in einer Auflage von mehreren 100.000 Exemplaren und wurde auf gewohnte Weise in den Straßen von New York verteilt. Sie enthielt einige Utopien, von denen nicht nur die YES MEN hofften, sie im Laufe der Amtszeit von Barack Obama in Einhaltung seiner Wahlversprechen verwirklicht zu sehen, und die sie in dieser Ausgabe als bereits geschehene Ereignisse vorweg nahmen. Sie enthielt beispielsweise einen Fake-Bericht über den Hochverratsprozess gegen den ehemaligen Präsidenten George W. Bush wegen dessen Rolle im Irakkieg.