Theater
18. Mai 2021 im Zentraltheater
Gegen die Wand
Nach dem Kinofilm von Fatih Akin
Bühnenfassung von Armin Petras
Premiere am Dienstag, 18. Mai 2021 um 19:30 Uhr im Zentraltheater
(Paul-Heyse-Straße 28, 80336 München)
Weitere Vorstellungen am Mi, 19. / Do, 20. / Fr, 21. Mai 2021
NEU Zusatztermine: Fr, 25. / Sa, 26. und So, 27. Juni 2021jeweils um 19:30 Uhr
Regie, Bühne, Kostüm, Textfassung, Dramaturgie: Ercan Karaçayli
Regieassistenz: Marie Schüdel
Video: Alex Hiebl
Fotos: Ermira Zeqiraj
Mit: Ercan Karaçayli, Laura Jessat, Michele Cuciuffo, Christine Adler
Tickets: 20 € / erm. 15 €
Online-Reservierung: www.zentraltheater.deEs gelten die aktuellen Hygienebedingungen, die Sie auf der Homepage des Zentraltheaters nachlesen können.
Ercan Karaçayli
Regisseur + Schauspieler
absolvierte von 1991 bis 1994 eine Schauspielausbildung an der Otto Falckenberg Schule in München.
Es folgten Theaterengagements, zunächst in kleineren Rollen, unter anderem an den Münchner Kammerspielen, am Theater Erlangen und später am Ernst-Deutsch-Theater in Hamburg. 1995 und 1996 spielte er an der Schauburg in München.
1998 gründete er eine eigene Schauspielklasse, mit der er erste eigene Regiearbeiten realisierte.
Er wirkte als Schauspieler in mehreren Theaterproduktion von co-labs mit und trat am Stadttheater Luzern auf. Von 2007 bis 2009 gehörte er zum Leitungsteam des Theaters Halle 7, wo er auch inszenierte. In der Spielzeit 2011/12 trat Karacayli am Stadttheater Fürth auf.
Seit Ende der 1990er Jahre war Karacayli auch in mehreren deutschsprachigen Fernsehproduktionen zu sehen. Er übernahm dabei mehrere durchgehende Serienrollen, Episodenrollen und Gastrollen ("Marienhof", "München 7"(2004), "Griechische Küsse"). 2009 und 2010 spielte er in der ebenfalls vom Bayerischen Rundfunk produzierten und für den Grimme-Preis nominierten Fernsehserie "Franzi".
Zudem war er in mehreren Folgen des Tatorts zu sehen (zB "Die Sonne stirbt wie ein Tier", 2015) "Sturm", 2017). sowie in der im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlten Fernsehserie "Hindafing" und in der in der 2.Staffel der Amazon Prime Serie "You Are Wanted".
Karacayli spielte auch in einigen Kinofilmen und Kurzfilmen, unter anderem in "Bach und Bouzouki" (2006), "Ayla" (2008),"Almanya – Willkommen in Deutschland" (2011), "Dreiviertelmond" und "Sommer in Orange".
Seit den 2000er-Jahren arbeitet Ercan Karacayli auch als Regisseur: Unter anderem inszenierte er an der Halle 7, am Metropoltheater, und "im kleinsten Theater der Welt" am Torturmtheater in Sommerhausen sowie am Zetraltheater "Der Mann, der die Welt aß" (2017)
Mehr Infos hier:
https://www.agentur-scenario.de/schauspieler/ercan-karacayli/
Laura Jessat
war bereits während ihrer Schauspielausbildung in mehreren Fernseh- und Kurzspielfilmen zu sehen.
Auf der Bühne stand sie u.a. in "Der Sommernachtstraum" in einer Inszenierung des Theater Kultion und im Pathos Theater in "Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" in der Regie von Lea Ralfs.
Im Zentraltheater spielte sie bereits in "Lehman Brothers" (Regie: Ulf Goerke), "Helges Leben" (Regie: Franz Josef Strohmeier), "Frühlingserwachen" (Regie: Susan Hecker) und "Wasserstoffbrennen" (Regie: Franz-Xaver Zeller) mit.
Mehr Infos hier:
https://www.agenturfabelhaft.de/laurajessat
Michele Cuciuffo
war Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater und am Münchner Residenztheater. Er spielte in Kinofilmen wie »Als Hitler das rosa Kaninchen stahl«und TV-Produktionen wie »Tatort«. Am Zentraltheater war er 2020 bereits in
»Angst essen Seele auf« nach dem gleichnamigen Film von Rainer Werner Fassbinder zu sehen.
Mehr Infos hier:
https://www.castupload.com/actors/michele-cuciuffo
Christine Adler
absolvierte ihre Ausbildung an der Akademie für darstellende Kunst in Ulm. Nach diversen Theaterengagements drehte sie u.a. mit Dominik Graf, Joseph Vilsmaier und Franz Xaver Bogner.
Sie moderiert im Radio, ist Sprecherin und unterrichtet als Dozentin für Sprechen.
Mehr Infos hier:
https://www.schauspielervideos.de/fullprofile/schauspielerin-christine-adler.html
»Als ich gegen die Wand gesehen habe, hat mir der Film überhaupt nicht gefallen.
Der Film hat nicht nur türkische Verhältnisse falsch oder überzogen dargestellt, sondern auch willkürlich Gewalt. Wenn sich Sibel mehrmals die Adern aufschneidet, Cahit sich rücksichtslos gegen sich und seine Umwelt verhält, dann überzieht er, meiner Ansicht nach, jedwede Nachvollziehbarkeit.
Sibels Lebenslust sieht eher aus, als ob die Schauspielerin sich drüber freut, in einem Kinofilm die Hauptrolle zu spielen und wenn Cahit Sachen kaputt macht oder Gewalt ausübt, sieht es eher aus, als ob der Schauspieler daran Freude hat, Dinge zu zerstören. Die Willkür in der Darstellung der Figuren stoßen mich ab. Die Erzählung verharrt in Zuständen und wiederholt sich in Exzessen. Die Flucht von Sibel nach Istanbul ist für mich nicht nachvollziehbar. Sie ist in Deutschland geboren und kennt die Türkei mutmaßlich aus dem Urlaub. Ihre Eltern repräsentieren die Werte der Türkei. Dieselben Werte aus denen sie sich durch die Scheinehe mit Cahit befreien möchte. In Istanbul verhält sie sich gegenüber ihrer helfenden Verwandten merkwürdig feindselig. Warum stürzt sie sich in die Selbstzerstörung? In »Gegen die Wand« scheint Selbstzerstörung cool und ohne Schmerzen möglich zu sein.
Für mich passt in diesem Film nichts zusammen.
Außer: es vermittelt sich mir einzig die Sehnsucht nach selbstbestimmtem Glück.
Die Figuren schreien regelrecht danach.
Trotz der Beweggründe aus türkischer Tradition heraus, hat die Geschichte der beiden keine echte Bindung zu ihrem Migrationshintergrund, was, meiner Meinung nach, dem Film und der Sicht auf Menschen mit Migrationsvordergrund sehr gut tut. Es wird eine Geschichte von zwei verzweifelten Menschen erzählt.
Die Theater-Version von Armin Petras orientiert sich im Wesentlichen an den zwischenmenschlichen Begegnungen der Figuren und lässt dadurch viele Möglichkeiten für künstlerischen Freiraum.
Diesen Freiraum und selbstverständlich auch die sehr gut geschriebenen Dialoge möchte ich nutzen, um genau danach zu suchen, was mir im Film gefehlt hat.
Die glaubwürdige Geschichte zweier Menschen auf der Suche nach Lebensglück vor dem Hintergrund individuellen Ballasts, den man zwangsläufig durch Herkunft und Schicksal aufgebürdet bekommt.
Es ist meine eigene Geschichte die ich hier im Stück »Gegen die Wand« erzählen möchte.«
Ercan Karaçayli
Gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München.