Theater
Leopardenmorde
K.U.R.S.K (Gessnerallee Zürich)
Performance/Theater (in deutscher Sprache)
Fr., 07.04. | HochX | 20.00 – 22.00 Uhr
So., 09.04. | HochX | 20.15 – 21.45 Uhr
In «Leopardenmorde» geht das Künstlerkollektiv K.U.R.S.K aus Zürich den Spuren kolonialer Vergangenheit in der eigenen Familie nach. Der Großvater von Timo Krstin war Sisal-Pflanzer und Abenteurer, der seine Erlebnisse in Deutsch-Ostafrika literarisch verarbeitete.
Nach dem Scheitern dieses Roman-Projekts machte er im NS-Staat Karriere. Am Beispiel des nie veröffentlichten Buchs sucht K.U.R.S.K nach den Ursprüngen jenes Blicks, den wir heute auf «den Afrikaner» werfen, wenn er etwa über das Mittelmeer zu «uns» flüchten will.
Aufgezeigt werden Kontinuitäten von der deutschen Kolonialherrschaft in Afrika bis zum Rassismus in der Gegenwart. Schon im Roman ist die Vermischung von Politik und Ästhetik angelegt, die im Faschismus in einer Ästhetisierung der Politik mündet. Die «Leopardenmorde» zeichnen diesen Weg nach und fragen nach den Möglichkeiten politischer Kunst in der Gegenwart.
KONZEPT, REGIE, PERFORMANCE, TEXT Timo Krstin
PERFORMANCE, TEXT, DRAMATURGIE Liliane Koch
SZENOGRAFIE, PERFORMANCE Lukas Sander
MUSIK, PERFORMANCE Rosanna Zünd
Eine Produktion von K.U.R.S.K in Koproduktion mit Freischwimmer. Gefördert von Stadt Zürich Kultur und Kultur Kanton Zürich.
Die K.U.R.S.K ist ein Künstlerkollektiv aus Zürich, das in wechselnden Konstellationen Theater zwischen Aktivismus, Körperkult, Politik und Literatur auf die Bühnen bringt. Einzige Konstanten sind Timo Krstin (Regie), Lukas Sander (Bühne) und Liliane Koch (Dramaturgie). Ihre erste Produktion wurde beim Körber Studio für Junge Regie in Hamburg gezeigt. Seitdem entwickeln sie unterschiedlichste Formate: eine Besetzung des Cabaret Voltaire, Performances im öffentlichen Raum, gespielte Gedichte, nächtelange Ekstasen.