Montag, 9. Dezember 2024


Tanz

München-Premiere am 26. November 2021

fear.less

Ein Tanztheater von Johanna Richter

München-Premiere am Fr, 26. November 2021 um 20.00 Uhr im neuen Schwere Reiter
Weitere Vorstellungen am Sa, 27. und So, 28. November 2021 um jeweils 20.00 Uhr im neuen Schwere Reiter

Uraufführung am Do, 28. Oktober 2021 im Neuen Globe / Schwäbisch Hall
Weitere Vorstellungen: 29. und 30. Oktober 2021

Tickets: 17 € / erm. 10 €
Wegen begrenzter Platzanzahl sowie der Hygienebestimmungen ist eine Reservierung für die Vorstellung notwendig.
Reservierung unter: https://www.schwerereiter.de
Die aktuellen Hygienevorschriften entnehmen Sie bitte der Hompeage des schwere reiter.

Hier geht's zum Trailer:
https://www.youtube.com/fear.less/Johanna-Richter

Wie nah dürfen wir uns kommen? Wie kann körperliches Zusammensein überhaupt noch aussehen in einer Zeit, in der wir uns ständig selbst beobachten, und uns aus einer fast übermächtigen Informationsflut herleiten müssen, was momentan für uns relevant ist? Wie gehen wir mit unseren Ängsten um? Und wie hat die verordnete soziale Isolation unser Verhältnis zu ureigenen, menschlichen Instinkten verändert?
Das interdisziplinäre Tanztheaterstück „fear.less“ mit drei Schauspieler*innen und drei Tänzer*innen, beleuchtet das von Ängsten und Unsicherheiten geprägte „Jetzt“ des gesellschaftlichen Lebens in der Pandemie und sucht zugleich nach Möglichkeiten der spielerischen Rückkehr in die größtmögliche Freiheit von Gemeinsamkeit und Nähe. Identifikation und Empathie zwischen Zuschauer*innen und Performer*innen wirken als kraftvolle Wechselwirkung, und machen das für beide Seiten aktuelle Thema in der physischen, universellen Sprache des Körpers direkt spürbar. Entsprechend kann in diese Sprache übersetzt werden, was uns in der momentanen Ausnahmesituation bewegt, uns sprachlos und ohnmächtig macht. Die Bühne wird zur Plattform, zum unmittelbaren Erlebnisraum, um aus Angsträumen Möglichkeitsräume zu schaffen, und diese auf kritische, humorvolle und situative Art und Weise zu bespielen.



Einordnung des Projekts in die bisherigen Arbeiten von Johanna Richter:

Nach zwölf Jahren Residenz an der Schauburg kehrt Johanna Richter mit „fear.less“ in die Freie Szene Münchens zurück.
Das künstlerisches Schaffen der Choreographin hat sich in der Kontinuität an einem festen Haus in diesen Jahren immer mehr und immer konsequenter auf das Erzähltheater, und die Autorschaft eigener Stücke verlagert, und damit immer weiter vom abstrakten, zeitgenössischen Tanz entfernt. Das zeigt auch die Tatsache, dass ihre Produktionen vorwiegend von Theaterfestivals eingeladen wurden (z.B. „Made in Germany“ - Multikulturelles Thaterfestival /Stuttgart; „KUSS-Festival“/ Marburg, „Shakespeare Festival“/ Globe, Neuss) und seit 2018 nur noch im Kontext von zeitgenössischen Theaterproduktionen gastieren (CUBE / Luxemburg, BOSCO / Gauting, Theater in Kempten, GLOBE - Theater / Neuss, demnächst GLOBE Theater Schwäbisch Hall).
Hauptmerkmal der in Residenz entstandenen Produktionen, ist das Zusammenspiel von Schauspieler*innen und Tänzer*innen, die gemeinsam menschliche Geschichten in das spielerische Bewegungsrepertoire des Körpers übersetzen. Globale Menschheitsthemen werden zu konkreten Menschheitsgeschichten im Mikrokosmos der Bühne. Figuren werden zu klaren Charakteren, geprägt von der Einzigartigkeit künstlerischer Persönlichkeiten.
In der Verwirklichung von sechs Produktionen in Folge, entwickelte sich eine künstlerische Handschrift, und das Alleinstellungsmerkmal eines von internationalen Schauspieler*innen und Tänzer*innen geprägten Ensembles. Das Ensemble entwickelte eine universal kommunizierende Sprache jenseits der Worte und erzählte Geschichten zu brisanten Themen der Gegenwart. Die Resonanz eines zahlreichen, diversen und multikulturellen Publikums war groß, denn die Stücke beschrieben Kommunikationsprobleme zwischen Fremden verschiedener Sprachkulturen, die Globalisierung als Ursprung für die Angst vor Fremden, die Sehnsucht nach Nähe im Zeitalter der Anonymität, die Gefahr von Radikalität im Zeichen eines vermeintlich höheren Ziels. Zuletzt, gezeichnet von der immer mehr in unsere europäische Lebensrealität hereinreichende Konsequenz von Kriegsschauplätzen und Religionskonflikten, entstand die Collage aus sechs Shakespeare Dramen „For you my love!“ (Premiere 2016) als Bekenntnis für die Menschlichkeit, und die Suche nach dem friedvollen Kompromiss. Das mit einem Kritikerpreis ausgezeichnete Stück wird seit 2016 weiterhin für generationsübergreifendes Publikum gespielt, und hatte sehr besondere Vorstellungen für Zuschauer*innen mit Migrationshintergrund.



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