Theater
Eine Theaterperformance mit Sandra Hüller von Caitlin van der Maas
Face Me
Uraufführung am Freitag, den 15. Mai 2015 um 20.00 Uhr im Schwimmbad streitfeld.
Uraufführung am Freitag, den 15. Mai 2015 um 20.00 Uhr im Schwimmbad streitfeld.
(Streitfeldstrasse 33, Berg am Laim/München)
Weitere Vorstellungen: 16., 17. und 20., 21. Mai 2015 um jeweils 20.00 Uhr
Treffpunkt: Foyer im Hintergebäude
Die Platzzahl ist begrenzt!
Anmeldung erforderlich:
Zur Reservierung schicken Sie bitte eine Mail an Noémie Delfgou: noe.delf@gmail.com
Regie: Caitlin van der Maas
Schauspiel: Sandra Hüller
Dramaturgie: Noémie Delfgou
Bühne: Bettina Pommer
Kostüme: Henriette Müller
Musik: Fabian Gutscher
PR: Kathrin Schäfer KulturPR
Grafik: Maria von Mier
Foto und Video: András Mezei Walke
Produktion: Noémie Delfgou
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München, des Bezirksausschusses 14 Berg am Laim und der Richard Stury Stiftung.
Mit Dank an die Münchner Kammerspiele und streitfeld Genossenschaftliche Räume für Kunst und Kultur.
Caitlin van der Maas, geboren 1983 in Amersfoort Niederlande, studierte Regie an der Hochschule für Theater in Amsterdam und beendete ihr Studium 2011. Seit 2012 ist Caitlin van der Maas Regieassistentin an den Münchner Kammerspielen und assistierte u.a. bei »Judas« und »Dantons Tod« in der Regie von Johan Simons. Im Februar 2014 inszenierte sie das Musiktheater »Doktor Faustus Lichterloh« an den Münchner Kammerspielen. 2015 ist sie Stipendiatin an der Akademie der Künste in Berlin.
Mehr Infos finden Sie hier:
www.caitlinvandermaas.com/voorstellingen/
Zum Stück:
Die niederländische Regisseurin Caitlin van der Maas inszeniert das erste Solo von Sandra Hüller. Sie zeigt die Performance »Face Me« in einer unterirdischen Badelandschaft aus den 1970er- Jahren, die sich im streitfeld, einer ehemaligen Kleiderfabrik in Berg am Laim in München befindet. Gemeinsam mit der Bühnenbildnerin Bettina Pommer, der Kostümbildnerin Henriette Müller und dem Schweizer Musiker Fabian Gutscher nutzt Caitlin van der Maas die räumlichen Qualitäten dieses heute stillgelegten Schwimmbades.
was an deiner Haut kleben bleibt,
zieht Spuren im Raum,
sobald du verschwinden willst,
schreibt er sich in dich ein
»Face Me« geht davon aus, dass unser Gewaltkonsum aus den Medien nicht spurlos an uns vorüber geht, sondern Rückstände in Körper und Geist hinterlässt. Berichte von Katastrophen machen betroffen, gleichzeitig wissen wir, dass jeder über ein gewalttätiges Potential verfügen kann. Jeder sonntägliche Latte macchiato-Trinker könnte plötzlich ein Attentat ausüben. Gewalt kommt oft scheinbar aus dem Nichts, unerwartet. Die Vorstellung, selbst in der Lage zu sein, zum Täter zu werden, scheint uns fern. Trotzdem bewegen wir uns in dieser Vertrautheit, denn Täter sind immer andere. Wer bestimmt diese Grenze und wie entsteht die Möglichkeit für einen gewaltsamen Akt? Was treibt uns zu unseren Taten, ein Zufall, besondere Umstände, eine höhere Instanz?
Unser Körper bestimmt unsere Wahrnehmung, der Blick ist begrenzt. Wir schauen immer nur auf Oberflächen, auf Bildschirme, Haut und Stein, nie in uns hinein. Wären unsere Augen nach Innen gerichtet, würden wir uns dann klarer sehen? Wie würden wir mit dieser Perspektive das große Außen, das Anderssein, das Fremde wahrnehmen?
Der Raum begrenzt unsere Bewegungsfreiheit, die Schwerkraft bindet uns an die Erde, Stein ist härter als Haut. Übrig bleiben die Spuren unserer Versuche, diese Grenzen zu überwinden.
»Face Me« ist ein Denk- und Körperexperiment in einem Labyrinth von Spuren. Ein Versuch zurück ins Leben zu finden. Ein Blick nach Innen.