Theater
2. April 2019 im Zentraltheater
bruder gier
Ein Rechercheprojekt von Ulf Goerke
Premiere am Dienstag, 2. April 2019 um 20.00 Uhr im Zentraltheater
(Paul-Heyse-Straße 28, 80336 München)
Weitere Vorstellungen am 3. und 4. April 2019
Regie, Text, Konzept: Ulf Goerke
Dramaturgie, Text: Cornel Franz
Video, Ausstattung: Patrik Tircher
Choreografie und Tanz: Cristina D'Alberto
Komposition: Pablo Lauf
Leitung Chor, Regieassistenz: Selina Louis
Regieassistenz: Maria Fiona Jung
Mit: Amanda da Gloria, Thomas Wenke und dem Bürgerchor Integra
(Achtung: Amanda da Gloria übernimmt die Rolle der erkrankten Ines Hollinger)
Tickets: 15 € / erm. 10 €
Reservierung:
Tel.: +49 (89) 30 65 94 86
Mail: karten@zentraltheater.de
Online-Reservierung: www.zentraltheater.de/
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.
Dank an Wolf's Reisen.
Ulf Goerke, Regie
Nachdem er mehrere Jahre als Schauspieler tätig war, absolvierte Ulf Goerke ab 2001 ein Regiestudium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin, das er 2005 an der Bayerischen Theaterakademie August Everding erfolgreich abschloss.
Seine Inszenierung »Phaidras Liebe« wurde zur Körber Stiftung ans Hamburger Thalia Theater eingeladen, seine Diplominszenierung »Der Mann ohne Vergangenheit« zu den sächsisch-anhaltinischen Theatertagen. Die Uraufführung von »Neue Vahr Süd« wurde von der Fachzeitung Die Deutsche Bühne zur Off- Inszenierung des Jahres 2008 gekürt und 2008 zu den Bayerischen Theatertagen eingeladen. Neben seiner Arbeit an Stadt- und Staatstheatern u.a. in Augsburg, Braunschweig, Darmstadt, Düsseldorf, Nürnberg, Regensburg, Tübingen, Ulm und Würzburg gründete er 2009 zusammen mit Matthias Appelfelder anstart.org.
Außerdem ist er als Gastdozent für Schauspiel und Regie tätig. Von 2008 bis 2013 gab er regelmäßig an der Bayerischen Theaterakademie Regieseminare. Seit 2015 unterrichtet er an der Otto-Falkenberg-Schule als Schauspieldozent.
Mehr Infos hier: www.ulf-goerke.de
Amanda da Gloria (springt für die erkrankte Ines Hollinger ein)
studierte Schauspiel an der Folkwang Universität der Künste Bereits während ihres Studiums spielte sie am Schauspielhaus Bochum. Weitere Theaterengagements führten sie ans Stadttheater Bremerhaven und ans Residenztheater München, wo sie in Tina Laniks Inszenierung "Eine Familie" in der Spielzeit 2015/2016 zu sehen war. Ihr Filmdebüt gab sie 2014 in dem Biopic Grzimek. Bis Ende 2018 spielte sie in der ZDF-Krimiserie SOKO München die Rolle der Kriminalkommissarin Antonia Bischoff und steht regelmäßig für diverse Filmproduktionen vor der Kamera.
Mehr Infos hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Amanda_da_Gloria
Thomas Wenke
arbeitet als Schauspieler für Theater und Film sowie als Sprecher. Nach sieben Jahren als festes Ensemblemitglied in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft spielte er in verschiedenen Produktionen von Gabi Rothmüller im Lustspielhaus sowie am Metropoltheater unter der Regie von Jochen schölch und Ulrike Arnold.
Mehr Infos hier: http://www.schauspielervideos.de/fullprofile/schauspieler-thomas-wenke.html
Das Zentraltheater, das 2019 erstmals mit der Spielstättenförderung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München unterstützt wird, nimmt mit »bruder gier« den Stadtteil rund um den Hauptbahnhof und die damit verbundenen Lebens- und Arbeitswelten auf. Im Kontext der Inszenierung wird ein interkultureller Bürgerchor aufgebaut, der dann ggf. auch weiter besteht und in verschiedenen Inszenierungen zum Einsatz kommen soll. Simon Riggers, Intendant des Zentraltheaters, beschreibt die Zielsetzung so: »Wir möchten den Dialog mit den Menschen im Viertel weiter verstärken. Im Anschluss an Traditionen aus der griechischen Tragödie, aber auch an Adaptionen des Chors im Theater des 21. Jahrhunderts bedeutet für uns ein solcher Chor ganz Elementares: wir machen bürgernahes Theater, wir verhandeln für sie relevante Themen oder rücken das Bühnengeschehen in die Perspektive(n) des Viertels und seiner Menschen. Dabei halten wir die Möglichkeit, auch multiple Perspektiven aufzuzeigen, für wichtig. Denn die Bevölkerung im Viertel ist nicht homogen, man wird sie nicht auf eine Sichtweise verkürzen können oder wollen. Ein großes Potenzial liegt darin, Themen, die in unserer Gesellschaft verhandelt werden, durch ganz andere Augen zu sehen. Der "Bahnhofschor" bietet nicht nur seinen Teilnehmer*innen die Chance am öffentlichen Diskurs teilzunehmen, er gibt uns allen die Möglichkeit, Themen, die in unserer gesellschaftlichen Debatte brandaktuell sind, dem gegenüberzustellen, was im Viertel und damit im konkreten Alltag passiert.«
Zum Stück
Natürlich wissen die Macher um ihren semantischen Fehler, wenn sie ihrer Produktion, die sich mit dem Thema »Gier« beschäftigen will, den Titel »bruder gier« geben. Da entstehen doch einige Ungereimtheiten und damit auch Fragen und sonstiges Bemerkenswertes. Deshalb wird das Zentraltheater in der Paul-Heyse-Straße zum Ausgangspunkt einer Reise, die direkt zu unserem Bruder Gier führt, mit all seinen Problemen, aber auch mit dem Spaß, den er verursacht. Die faszinierenden Momente von Uneindeutigkeit, durch den sich eine der vitalsten menschlichen Antriebskräfte auszeichnet, werden Stationen des Abends. An denen können wir dann auch kennenlernen, dass die »Lehre von den Gegensätzen« - gemeinhin Dialektik genannt - nicht erst seit dem 18. Jahrhundert gebräuchlich, sondern - schon immer Wesensmerkmal unseres treuen Begleiters ist. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Abend sogar praktische Ratschläge für Verhaltensregeln bei der Teilnahme an Wetten mit Derivaten bereithält…