Theater
Uraufführung am 15. Februar 2018
ORADOUR
von Karen Breece
Uraufführung am 15. Februar 2018 um 20:00 Uhr im HochX Theater und Live Art (Entenbachstraße 37, 81541 München)
Weitere Vorstellungen am 16., 17., 23. und 24. Februar 2018 um jeweils 20:00 Uhr
Eintritt: 18 € / ermäßigt 10 €
Karten über alle Vorverkaufsstellen von MünchenTicket und www.muenchenticket.de,
Restkarten an der Abendkasse
Mit: Katja Bürkle, Benny Claessens
Recherche, Text und Regie: Karen Breece
Musik: Beni Brachtel
Bühne: Melinka Pixis
Kostüme: Teresa Vergho
Licht: Max Kraußmüller
Dramaturgie: Tobias Staab
Historische Beratung: Dr. Andrea Erkenbrecher
Regie- und Produktionsassistenz: Jan Termin
Pressearbeit: Kathrin Schäfer Kultur PR
Fotos: Lothar Reichel
Dieses Projekt wird gefördert von der Landeshauptstadt MünchenKulturreferat, vom Bezirk Oberbayern und vom Goethe-Institut e.V..
Eine Koproduktion mit den Münchner Kammerspielen.
In Kooperation mit HochX Theater und Live Art, Institut Français deMunich und NS-Dokumentationszentrum München.
Am 10. Juni 1944, vier Tage nach der alliierten Landung in der Normandie, verüben Soldaten der 2. SS-Panzer-Division „Das Reich“ im französischen Oradour-sur-Glane das zahlenmäßig größte deutsche Kriegsverbrechen des Zweiten Weltkriegs in Westeuropa. Die rund 150 Tatbeteiligten ermorden 642 Einwohner des Dorfes. Die Männer werden erschossen. Die Frauen und Kinder, die mehr als die Hälfte der Opfer ausmachen, werden in einer Kirche zusammengetrieben, die von den deutschen Soldaten beschossen und in Brand gesetzt wird. Viele von ihnen verbrennen bei lebendigem Leib. Bis heute wurde keiner der Täter vor einem bundesdeutschen Gericht angeklagt. In dem Theaterprojekt ORADOUR begibt sich die Regisseurin Karen Breece auf die Suche nach den Konsequenzen des Massakers für die Opfer, die Tatbeteiligten und ihre Nachfahren. Gleichzeitig reflektiert ORADOUR unseren heutigen Umgang mit der deutschen NS-Geschichte: Gibt es gegenwärtig einen Überdruss an der Aufarbeitung des Vergangenen? Wie können sich die Generationen der Gegenwart überhaupt von Verbrechen ihrer Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern betroffen fühlen? Sollte nicht langsam Gras darüber wachsen? Auf der Grundlage ihrer einjährigen Recherche hat Karen Breece aus Ermittlungs- und Gerichtsprotokollen sowie aus Gesprächen mit Zeitzeugen und Nachfahren von Opfern und Tätern einen Theatertext geschaffen. Dieser bildet den Ausgangspunkt für eine Reihe fiktionaler Spielszenen, die die Regisseurin gemeinsam mit ihren Schauspieler*innen Katja Bürkle, Benny Claessens und Sebastian Mirow im Zuge der Proben entwickelt hat. Zwischen Schwierigkeiten des Erinnerns und der Unmöglichkeit des Vergessens. Zwischen der Absurdität der Realität und der Unzulänglichkeit ihrer Repräsentation. Zwischen einer unmöglichen Vergangenheit und einer unmöglichen Gegenwart.