Ausstellung
Installation vom 8. Juli bis 3. Dezember 2016
Michael Buthe in St. Paul
Eröffnung am Donnerstag, den 7. Juli 2016 um 17.30 Uhr in der Kirche St. Paul
Installation von Michael Buthe (ohne Titel, 2 x 3,5m) von 1982
Gesprächsmöglichkeit mit Pfarrer Rainer Hepler
Um 18:30 Uhr findet die Vorstellung des Werkes für die Werktagsgemeinde im Gottesdienst statt.
Täglich geöffnet.
St. Paul, St.-Pauls-Platz 11
U4/ U5 Theresienwiese
Weitere Termine:
Sonntag, 10. Juli um 20:15 Uhr sowie Sonntag, 24. Juli um 11:00 Uhr und 20:15 Uhr:
Eucharistiefeier mit Bildpredigt zum Werk
Eine großzügige Leihgabe aus Privatbesitz macht es der Kunstpastoral in St. Paul möglich, während der großen Buthe-Retrospektiven im Haus der Kunst (Eröffnung am selben Abend) und in der Sammlung Goetz (Eröffnung am darauffolgenden Abend) erneut eine Arbeit Buthes in einer Kirche zu zeigen:
Die Arbeit von Michael Buthe, die nach Kenntnis der Kunstpastoral noch nie öffentlich gezeigt wurde, ähnelt anderen Werken mit Titeln wie „Der Engel und sein Schatten“ oder „Ikarus“.
Für die lebensgroßen Figuren auf seinen Bildern verwendete Buthe die Silhouetten von Freunden, die sich auf die Zeichenunterlage legten. Die schwarze Farbe erinnert so an einen Schatten. Die goldenen Flügel bedeuten bei Buthe Sonne, Feuer, Leben, Tod und Verwandlung. „Es geht um die eigene Seele“, sagte der Künstler einmal, „die muß man erkennen“.
Die Installation außerhalb des musealen Kontextes in einem öffentlichen Raum hätte gewiß den Intentionen des Künstlers entsprochen, der einmal sagte: „Was heißt überhaupt Kunst? Es gibt überhaupt keine Kunst, es gibt nur Leben.“
Auch der spirituelle Zusammenhang im Kirchenraum wäre ihm nicht fremd gewesen: „Und ich glaube, daß Kunst… ganz viel mit Mystik und diesen Dingen zu tun hat. Und wenn es nichts damit zu tun hat, darf man es nicht Kunst nennen.“ Oder an anderer Stelle: „Kunst an sich ist Religion. Und ich glaube, daß Künstler wirklich eine Priesterfunktion haben.“
Pfarrer Rainer Hepler vom Fachbereich Kunstpastoral, der die Installation kuratiert hat, sagt: „Michael Buthes Kunst entzieht sich der Schubladisierung, auch der christlichen Vereinnahmung. Aber gerade so stößt sie uns auf wenig beachtete tiefere Zusammenhänge, etwa der Verbindung von Spiritualität und Sexualität oder dem Wirken des Heiligen Geistes auch außerhalb von kirchlichen Kontexten, was ausdrückliche Lehre der Kirche ist.“
…Das Rauschen der Felder umspannt unsere Hüllen
Meine Wehmut wird unendlich sein
Ich glaube EINS, daß die weiße Mauer, die uns umströmt, die Mauer des Lichtes ist und die immergrünen Zypressen unsere Mütter sein werden
Du wirst nicht aufhören Deinen Leib zu vergessen und im blauen Himmel wird die Seele wiedergeboren
Michael Buthe
Michael Buthe (1944 – 1994)
war bereits 1969 (im Alter von 25 Jahren) in Harald Szeemanns legendärer Ausstellung „When Attitudes Become Form“ vertreten. Vier Mal nahm er an der Documenta teil. Schon in jungen Jahren wurde ihm Marokko eine zweite, „heilende“ Heimat. Inspiriert von unterschiedlichsten Strömungen, wurde er zum Pendler zwischen den Welten der Kunst, der Religion, der Freundschaft. Nach seinem Tod gab es 1995 eine Ausstellung seiner Werke in der evangelischen Trinitatiskirche in Köln.
Verantwortlich: Fachbereich Kunstpastoral der Erzdiözese München und Freising, St.-Pauls-Platz 10, 80335 München, kunstpastoral@eomuc.de, Tel.: 089.54 29 06 90.