Theater
Premiere am 22. September 2009 im Schwere Reiter
Die Bergsteiger
Ein Stück von Stefan Kastner
Eingeladen zu Rodeo München, dem 1. Tanz- und Theaterfestival der freien Münchner Szene, am Freitag, 11. Juni um 21.30 Uhr im Schwere Reiter.
In Anwesenheit von Ulrike Meyfath.
Gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Autor / Regie: Stefan Kastner
Bühne: Udo Vollmer
Licht: Igor Belaga
Pressearbeit: Kathrin Schäfer
Regieassistenz: Marlene Kühn
Darsteller:
Judith Huber (Lisa)
Philipp Brammer (Hans)
Michaela May (Eine Schauspielerin)
Gabriel Raab (Ihr Mann)
Katja Hensel (Olympiasiegerin)
Stefanie von Poser (Eine Reiseleiterin)
Zum Projekt
Lisa wohnt am Fuße des Olympiabergs. Sie verlässt nie das Haus, denn sie leidet unter diversen Phobien, von einer Gegenwartsphobie im Allgemeinen bis hin zur Frischhaltefolienphobie im Besonderen. Am liebsten beschäftigt sie sich mit den Gebrüdern Asam, Egid und Quirin, deren Werk sie als unbedrohlich empfindet. Ihr größter Wunsch ist es, einmal den Freisinger Dom, den die Künstler ausgestattet haben, wenigstens von außen zu sehen. Dafür scheint ihr einzig der Olympiaberg geeignet, da er in nächster Nähe ist. Da sie sich dieses Unternehmen keinesfalls alleine zutraut, fragt sie ihren Nachbarn Hans, ob er sie nicht begleiten wolle. Doch Hans hat es ebenfalls nicht leicht, denn er ist beim Gehen beeinträchtigt durch eine an seinem Fuß befestigte Küchenzeile. Von der kann er sich nicht trennen, von der kommt er nicht los. Lisa bringt den nahezu bewegungsunfähigen Hans dazu, trotz seiner Behinderung die Besteigung zu wagen. Außerdem hofft sie, die von ihr seit geraumer Zeit beobachtete Hochsprung-Olympiasiegerin von 1972, Ulrike M., die auf dem Gelände noch immer ihre Fitness-Runden läuft, auf halber Höhe abpassen zu können, um ihren Rat zu bekommen.
Auch bleibt es nicht aus, dass Spaziergänger ihren Weg nach oben kreuzen, zum Beispiel ein älteres Schauspielerehepaar, das flanierendeinen Joseph-Roth-Abend bespricht. Lisas Entschluss steht fest. Heute muss die Besteigung geschehen, heute muss das Unmögliche passieren. Das Hinüberschauen nach Freising. Was das Erlebte mit den beiden macht, wird man sehen.
Stefan Kastner studierte Gesang am Richard-Strauss-Konservatorium und lebt als Sänger und Darsteller in München. Zusammenarbeit u.a. mit dem Künstlerduo Brunner/Ritz, den Regisseuren Dominik Wilgenbus und Johannes Schmid (Pasinger Fabrik), Corinna von Rad (Theater Freiburg, Staatsoper Berlin), Eszter Szabó (Internationales Musikfestival im Chiemgau) und Bettina Kraus/Marie Enzler („Coming Home", Bayerforum, 2006). Sein Projekt „Italiensehnsucht" wurde vom Baureferat/Kunst im öffentlichen Raum unterstützt.
Für seine beiden Projekte „Erhabenes Scheitern", das er 2008 zusammen mit Susanne Schroeder und Judith Huber realisierte, und „Isar – Athen" (2008) erhielt er eine Förderung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.