Samstag, 20. April 2024


Theater

20. September 2019

Hard Drive

Theatraler Crashtest in einem Unfallauto von O-Team

Premiere am Freitag, 20. September um 16:00 / 17:30 / 19:00 und 20:30 Uhr, Mariahilfplatz

Weitere Termine:
21./22. September 2019:
um jeweils 11:00 / 12:30 / 14:00 Uhr
17:00 / 18:30 / 20:00 Uhr
27. September:
um 16:00 / 17:30 / 19:00 / 20:30 Uhr
28./29. September 2019
um jeweils 11:00 / 12:30 / 14:00 Uhr
17:00 / 18:30 / 20:00 Uhr

Dauer: je 1 Stunde

Tickets: 18 € / 10 €
über München Ticket unter Tel. 089 / 54 81 81 81
oder unter www.muenchenticket.de
Achtung: stark begrenzte Platzzahl!

Weitere Aufführungen:
30.01. – 09.02.2020, Imaginale Stuttgart (Internationales Theaterfestival animierter Formen)
25.04. – 03.05.2020, öffentlicher Raum, Theater der Stadt Aalen

»Hard Drive« von O-Team ist der erste Teil der zweijährigen Projektreihe »CRASH«, die im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird. Ein Unfallauto, das Spielort und animierter Darsteller zugleich ist, wird auf dem Mariahilfplatz im Herzen Münchens installiert. Von einer künstlichen Stimme geleitet sind jeweils vier Zuschauer eingeladen, in diesen Überresten des Autos Teil eines virtuellen Crashtests zu werden. O-Team untersucht den Unfall als das Verdrängte von Technik und Fortschritt. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob nicht auch im Unfall eine Produktivkraft steckt und warum wir - trotz aller Rückschläge und Gefahren und obwohl wir mit immer mehr Neuem auch immer mehr Unfälle und Schrott produzieren - immer noch an den technischen Fortschritt und seine Versprechen glauben.

Ein Unfallauto steht auf dem gespenstisch leeren Mariahilfplatz im Herzen Münchens. Deformiertes Blech, ein Spinnennetz aus Sprüngen und Rissen auf der Windschutzscheibe: Geschwindigkeit, Energie, Aufprall sind zur Skulptur gefroren.
Von einer künstlichen Stimme geleitet werden vier ZuschauerInnen eingeladen, in diesem deformierten, »automated talking car« Platz zu nehmen. Als temporäre Insassen werden sie Teil eines virtuellen Crashtests. Das Unfallauto wird damit nicht nur zu einer temporären Spielstätte im öffentlichen Raum, sondern tritt als Akteur und Erzähler auf. Dabei ist es den Insassen teilweise selbst überlassen, welcher Erzählung sie folgen wollen. Je nach Zuschauerverhalten werden in der interaktiven Audioinstallation unterschiedliche Tracks getriggert und abgespielt. Die Erzählung kreist dabei um grundsätzlichen Fragen: Lässt sich Freiheit programmieren? Wieviel Autonomie wollen wir? Und nicht zuletzt: wer programmiert hier eigentlich (für) wen?


Hintergrund
Der Philosoph Paul Virilio behauptet 2005 in seinem Essay »Der eigentliche Unfall«, dass die Moderne mit ihrer Versessenheit auf das immer Neue gleichzeitig gefährliche Kuckuckseier ausbrütet. Jede neue Technologie trägt neue Unfälle in sich, die zwangsläufig früher oder später eintreten werden. Obwohl so bereits in den 1990ern der Unfall nicht als Ausnahme, sondern als systemimmanent identifiziert wurde, hat sich am Technikglauben unserer Gesellschaft, die mit immer mehr Neuem auch immer mehr Schrott produziert, bis heute wenig geändert.

Zur Spielzeiteröffnung des HochX setzt O-Team seine Auseinandersetzung mit den Auswirkungen moderner Technik auf Leben, Gesellschaft und künstlerische Praxis fort. Das Team untersucht am Motiv des selbstfahrenden Autos in einer immersiven Installation die Kollateralschäden technischer Erfindungen und verortet sich damit inhaltlich in den süddeutschen Industrieregionen für Hochtechnologie und Autoindustrie.

Als Fetischobjekt und Symbol für individuelle Freiheit ist das Auto das Medium der Mobilität par excellence. Glaubt man den Heilsversprechen der technischen Optimierung unserer Gesellschaft, dann wird die Mobilität der Zukunft dank autonomem Fahren nachhaltig, digital und sicher wie noch nie: »Vorsprung durch Technik.« Doch wenn die Erfindung des Autos auch die Erfindung des Autounfalls ist, welche Folgen hat es, wenn demnächst künstliche Intelligenz (KI) in unser Leben eingreift? Und was bedeutet es für die Zivilgesellschaft, dass die Technologie autonom fahrender Autos auf Forschung des Militärs basiert?

Die Reihe CRASH
»Hard Drive« ist der Auftakt der zweijährigen Projektreihe »CRASH«, die im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird. Mit CRASH untersucht die Stuttgarter Theatergruppe O-Team in Zusammenarbeit mit dem Theater Aalen und dem HochX München den Unfall als das Verdrängte von Fortschritt und Technik. Vier Einzelprojekte gehen aus von technischen Objekten, die selbst zu Akteuren werden. Gemeinsam mit den Figurenspieler*innen Antje Töpfer & Florian Feisel vertieft O-Team die Entwicklung eines performativen Objekttheaters, das uns eine zeitgemäße Erzählformen für eine posthumanistische Technikgesellschaft scheint. Durch zwei Jahre »CRASH« zieht sich ein zur Skulptur gefrorener Aufprall: Ein reales Autowrack, das als Akteur und Spielstätte neue Formen gastspieltauglicher Produktionen ermöglicht und einmal durch die halbe Republik tourt.



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