Theater
Premiere am 12. April 2012 im Theater Viel Lärm um Nichts/Pasinger Fabrik
Niemand wünsche ich, er wäre ich. Nur ich bin imstande, mich zu ertragen
Ein theatralisches Projekt über den Dichter Robert Walser
nach der Komödie von Gert Hofmann
»Der Austritt des Dichters Robert Walser aus dem literarischen Verein«
Bearbeitet und inszeniert von Alois-Michael Heigl
Die nächsten Vorstellungen sind am:
Do./Fr./Sa. 19.-21. April
Do./Fr./Sa. 26.-28. April
Do./Fr./Sa. 3.-5. Mai 2012
im Theater Viel Lärm um Nichts/Pasinger Fabrik (August-Exter-Str. 1)
Regie und Bearbeitung: Alois-Michael Heigl
Bühne und Kostüme: Alois-Michael Heigl
Musik: Alexander Zimmermann
Mit: Gerd Lohmeyer (Robert Walser), Kathrin Anna Stahl, Hubert Bail, Alexander Zimmermann
Kartenreservierung: 089 – 834 20 14
Eintritt: 18,- € / ermäßigt: 10,-€
Robert Walser starb am Weihnachtstag 1956 auf einem einsamen Spaziergang im Schnee. Er war einer der rätselhaftesten Schriftstellerpersönlichkeiten unserer Zeit. Die letzten dreißig Jahre seines Lebens verbrachte er in einer Heilanstalt. Verfasste Texte in einer winzigen Bleistiftschrift, die man lange Zeit für eine Geheimschrift hielt. In einem mühevollen Prozess konnten diese Manuskripte jetzt entziffert werden. Nach drei Jahren Anstalt gab er das Schreiben vollständig auf und lebte 27 Jahre, als einfacher Patient in der Heilanstalt. Robert Walser für den Sprache alles war, verstummte und schwieg.
Einer der anders denkt als alle anderen und dem seine künstlerische Freiheit und Unabhängigkeit über alles ging. Wir erleben seinen Kampf gegen eine Kulturbürokratie, die hinter hohen Zielen die spezifische Ausbeutung des Individuums kaschiert, sein Ringen um künstlerische Anerkennung, seine Unfähigkeit Bindungen an die Gesellschaft und seine Mitmenschen einzugehen, seine wachsenden Ängste dem eigenen Kunstanspruch nicht mehr zu genügen und zu versagen. Er war ein Dichter im Verborgenen, der alltägliche Dinge, Begegnungen und Gespräche, in wunderbar einfacher Sprache ausdrücken konnte. Reduktion und Vereinfachung als Mittel eine größere Dichte und Intensität zu erzeugen. Walser geht es um die Poetisierung der alltäglichen Gegenwart und der darin gefangenen Menschen. Als ein „verwildertes literarisches Grab“ hat Martin Walser das Werk und Leben seines Namensvetters Robert Walser bezeichnet.
Einen ersten Eindruck gibt es hier:
http://www.youtube.com/watch?v=3dVv8JaVOY4
Gert Hofmann, zuletzt wohnhaft in München, verstorben im Jahre 1993, schrieb Theaterstücke, Hörspiele, Erzählungen und Romane. 1979 erhielt er den Ingeborg-Bachmann-Preis und 1982 für seinen Roman »Auf dem Turm« den Alfred-Döblin-Preis. München zeichnete ihn mit dem Literaturpreis der Landeshauptstadt aus. Sein Nachlass befindet sich in der Stadtbibliothek Monacensia.
Für sein Stück über Robert Walser verwendete er zum größten Teil nur Orginalzitate aus den Werken Robert Walsers.
Der beliebte und bekannte Münchner Schauspieler Gerd Lohmeyer, der für seinen Valentin-Abend mit dem AZ-Stern des Jahres 2011 ausgezeichnet wurde, spielt den Robert Walser. Für seine Darstellung der Lucie Cabrol unter der Regie von Jochen Schölch erhielt er bei den Bayerischen Theatertagen 2010 den Darstellerpreis.
Alois-Michael Heigl, begann seine Karriere an den Münchner Kammerspielen. Noch unter der Intendanz von August Everding inszenierte er dort die Uraufführung von Turrinis »Sauschlachten«. Acht Jahre lang war er Schauspieldirektor am Staatstheater Wiesbaden.