Was ist der Mensch? Die Summe seiner Eingeweide? Und wenn alle Eingeweide austauschbar sind? Wo ist dann das Ich? Das Unverwechselbare? Das Individuelle? Wie viel Fremdorgane kann ich mir einverleiben, bis ich nicht mehr Ich bin? Aber selbst wenn alle Ersatzteile noch original sind, wer kann schon von sich behaupten, dass er weiß wer er ist. Oder ist der Mensch doch mehr als die Summe seiner Eingeweide und seiner Neuronen, Proteine und Transmitter? Aber wo steckt dieses „mehr“? Wir haben alles vermessen, und es nirgendwo gefunden. Die Komplexität des Hirns ist wohl der letzte Ort, wo sich dieses „mehr“ noch verstecken könnte.
Aber früher oder später werden wir auch diese Komplexität entschlüsselt haben. Und dann ist auch dieses letzte Mysterium des Menschen entmystifiziert. Was bleibt vom Menschen übrig, wenn er sich als intelligente Maschine erkannt hat? Andererseits: leben wir nicht längst das Leben von intelligenten Maschinen in einer verwalteten Welt?
Was bei Bruce Nauman noch der wahre Künstler war, ist heute der Wissenschaftler: the true scientist helps the world by revealing mystic truth.  Anhand von Bildern aus der Wissenschaft hangeln sich die Performer durch Paradoxien des Lebens.